Wien ist sein zweites "Montería", seine zweite Heimat: MAXIMO JIMENEZ

    Maximo Jimenez, Protestsänger der kolumbianischen Vallenato-Musik Vallenato ist eine populäre kolumbianische Musikrichtung, ursprünglich aus dem Valle de Upar, der Begriff bedeutet also „Talgeboren“. Im Mittelpunkt der Vallenato-Musik steht neben dem Gesang das Knopf-Akkordeon, dazu gesellt sich meist eine „scharfe“ Rhythmusgruppe mit der typischen Guacharaca; zur rhythmischen Verwirrung trägt bei manchen Stücken auch der Bass bei, der über einen Vierertakt etwas legt, was sich wie ein Dreiertakt anhört. Maximo Jimenez zählt, obwohl seit 1990 nicht mehr in Kolumbien, sondern in Österreich lebend, zu den wichtigsten Vertretern dieser populären kolumbianischen Musikrichtung. Bevorzugte Rhythmen neben der auch uns bekannten Cumbia sind Porro und Paseo.

30 Sekunden aus der CD "IDIOMA ESPAÑOL"

El Siete Cueros (Cumbia Lamento)

Maximo Jimenez stammt aus der Gegend von Montería, der Hauptstadt der Provinz Córdoba, an der Atlantikküste des kolumbianischen Nordostens gelegen. Er kommt aus einem kleinbäuerlichen Familienbetrieb, in dem alle Familienmitglieder anpacken mussten. Dabei übte Maximo der Reihe nach Tätigkeiten aus, die verschiedenen Berufsgruppen zuzuordnen wären: Melker, Tagelöhner, Zureiter wilder Stuten, Koch, Kunsthandwerker, Tischler. Am wichtigsten wurde für ihn bald das Akkordeonspiel, das ihm sein Vater vermittelte, und der hatte es schon von seinem Vater gelernt.  

Maximo lernte in seinen Wanderjahren als Arbeiter und als Musiker die Sorgen der ländlichen Bevölkerung kennen. Er textete und komponierte, und in seinen Liedern wie „El Burro leñero“ (Der Brennholz schleppende Esel) brachte er auf anschauliche Weise oder bisweilen recht direkte Weise auch Missstände und Sorgen der Landbevölkerung zur Sprache. Stets suchte er auch nach Möglichkeiten, Betroffenen zu helfen, ihre gerechten Anliegen gegen die Ungerechtigkeit zu verteidigen. Damit schuf er sich Feinde, der wurde als „subversiv“ und als bedrohlicher Rebell eingestuft. Um so mehr Freunde aber hat er, der sich nach dem Fluss Sinú und einem seiner bekanntesten Lieder gern „El Indio Sinuano“ nennen lässt, in der ländlichen Bevölkerung Kolumbiens, nicht nur in seiner Heimatprovinz.  

Der Staat und von den Großgrundbesitzern finanzierte „paramilitärische“ Gruppen begannen, ihn, seine Familie und Verwandten zu bedrohen. Fünfmal wurde er verhaftet, mehrmals entging er Mordversuchen. Ein Onkel wurde verschleppt, vermutlich ermordet, dann auch Angel, dessen Sohn, Cousin von Maximo. Nach der Ermordung seines ebenfalls Akkordeon spielenden Bruders verließ er, von der UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt, das Land und lebt seit 1990 in Wien.  

Hier hat er gelegentliche Auftritte. Mit seiner Frau (Catalina) hatte er in den Neunzigerjahren in Wien kolumbianische Volkskultur vermittelt. Gelegentlich reist er in andere europäische Länder, wo er einerseits Landsleute findet, die ihn in ihre Gruppe einbinden (in London: Los Chicos del Vallenato) und sogar Aufnahmen machen, wo er aber auch schon kleine Fangemeinden vorfindet, z.B. in London, in Brüssel, in Stockholm, wohin sich andere Verwandte geflüchtet hatten, und in den Niederlanden.  

Im Herbst 2004 erlitt er einen Schlaganfall, eine kolumbianische Internet-Zeitung startete eine Solidaritätskampagne. Seine vorübergehende Behinderung vor allem der linken Hand hat sich durch entsprechende Rehabilitationsbehandlungen verringert.  

„Ich habe in verschiedenen europäischen Städten gespielt, aber in Wien ist es mir immer am besten gegangen. Wien ist mein zweites Montería“ (aus einem Interview mit Jorge Otero Martinez, „4a. Opinión“, 25. April 2007-06-08.  

CDs: Bei Südwind (s.u.)
"Idioma Español" kostet 21.- €; bei Beträgen unter € 50.-  werden Versandkosten (€ 4.50) berechnet. 
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