Günther Antesberger
Langjähriger
ORF-Abteilungsleiter Musik in Klagenfurt (pensioniert), Komponist
(Klagenfurt)
Ich
habe Wilhelm Hübner als einen wohlwollenden, aber in der Sache (Kunst)
kompromisslosen Professor der „alten Schule“ in Erinnerung, der für seine
Studenten immer da war, wenn sie ihn brauchten (Stundenverschiebungen, Einschübe
etc.). Vor allem sind mir zwei Gegenstände in Erinnerung geblieben, die mit
gewisser Regelmäßigkeit durchs Klassenzimmer flogen – von wegen kompromisslos –
siehe oben. Vor allem aber der Bleistift blieb fast immer im Klavier hängen, was
unser beider Stimmung nicht gerade hob. Aber auch nach manchen psychischen
Kämpfen rauchten wir beide vor der Akademietüre dann eine „Melody“ – gespendet
vom Professor. Unvergesslich: eine Klavierstunde in Mödling im Haus Hübner auf
dem alten schwergängigen Steinway-Flügel: Brahms op. 116, danach war ich
erschöpft bis aufs letzte, es ging gut, Kommentar Hübners: A schens Stückl! So
war er, liebenswert, manchmal grollend, ganz der Musik ergeben, die er
weitergeben wollte. Und vor allem: nicht „über-drüber“. Ich habe ihm jahrelang
von irgendwo (Griechenland o.a.) geschrieben, er hat immer geantwortet! Am
Rande: Im Jahre 1968 bereiteten wir die Staatsprüfung vor, er wollte sie
verschieben, ich nicht: jetzt oder nie – weil ich schon voll berufstätig war.
Und ich machte sie – mit Auszeichnung – und freute mich – für mich
und für ihn. Und ich meine mich zu erinnern, dass er sich auch sehr
gefreut hat. - Ich denke gerne an ihn!
Hübner