Zur Erinnerung an HELGA HOFER-PAYR  

Helga Hofer-Payr, eine Begeisterte und Begeisternde - sowohl als Lehrerin wie auch im persönlichen Umgang - ist nicht mehr. Man hat ihre schwere Krankheit zu spät erkannt. Sie hatte einen musikalisch und emotional harmonischen Ausklang geplant, nach dem sie zufrieden auf ihre Lehrerkarriere hätte zurückblicken können. Dieses hätte ihr letztes Werk sein sollen, vielleicht die Krönung ihrer reichen Lehr- und Lebenserfahrung. Gleichzeitig mit ihrer liebsten Klasse wollte sie die Schule  verlassen - sie in die Pension, die Schüler in weiterführende Schulen.

Ich hatte das Vergnügen, mit ihr ein Musical zu entwerfen, das pädagogisch, doch ohne erhobenen Zeigefinger sein sollte, das einer Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen, auch den leiseren Tönen, die Bühne öffnen sollte, das kein weltfremdes, bedeutungsloses Alibi-Geschichtchen erzählt. Daraus wurde ein Rahmen, in dem ihre Schülerinnen und Schüler zeigen konnten, was sie drauf haben, ein Musical, das Spaß machte, das die jugendlichen Akteure nicht geistig und sprachlich unterforderte; das vielleicht ein bisschen gegen den Strich bürsten wollte (daher "KALIMUS") und bei dem auch Helga Hofers Beharren auf dem richtigen Einsatz der Singstimme Früchte zeigen konnte.

Helga Hofer lebt weiter in der Erinnerung ihrer Schüler, Freunde und Bekannten, zu denen ich mich zählen durfte. Sie hat für ihren Unterricht immer wieder nach zufrieden stellenden Lösungen gesucht und mit mir von Zeit zu Zeit diesbezügliche  Fachgespräche geführt.

Unser aller einziger Trost: Sie hat uns allen etwas gegeben, zurückgelassen.  Ihr Leben, ihre Arbeit, ihr verstehendes Beharren, das auch Konflikten nicht aus dem Weg gegangen ist, hat Früchte getragen, ihr Leben war erfüllt und sinnvoll. Um so sinnloser empfinden wir ihren verfrühten Tod, Wir sind wort- und machtlos. Die Schüler haben verstanden, wer da aus dem Leben geschieden ist. Die Saat, die ein guter Lehrer legt, geht noch nach, manchmal auch erst nach Jahrzehnten auf.  

 

Mit folgenden Worten haben sich ihre Schülerinnen und Schüler der 4a (Musikhauptschule Währing) beim Begräbnis am 26. Mai 2003 von ihr verabschiedet:

Tief bestürzt stehen wir hier vor Ihrer letzten Ruhestätte, um Ihnen, unserem Klassenvorstand, die letzte Ehre zu erweisen. Uns Schülern der 4 A bleibt die Erinnerung an eine gerechte, pflichtbewusste Lehrerin, die stets ein offenes Ohr für jeden und immer Zeit für ein klärendes Gespräch hatte. Sie waren immer voll Elan, allem Neuen aufgeschlossen, um es nach reiflicher Überlegung auch in die Tat umzusetzen. Mit Ihrer Begeisterung haben Sie es stets geschafft, auch uns Schüler mitzureißen. Besonders beeindruckt denken wir an das vergangene Schuljahr zurück, wo Sie trotz Ihrer Krankheit unglaubliche Kräfte aufbrachten, um mit uns das Musical "KALIMUS" einzustudieren und aufzuführen, mit dem wir einen tollen Erfolg hatten.

Selbst als Sie durch die Krankheit schon geschwächt waren, gingen Sie mit uns Schülern ins Haus der Barmherzigkeit, um Hilfsbedürftigen durch Advent- und Weihnachtslieder wieder neuen Lebensmut zu geben. Es gäbe noch Unzähliges zu Ihrer Würdigung zu nennen. Aber wir können nichts mehr tun als Ihnen DANKE sagen, Ihre 4 A.

 

 

  Bei der Uraufführung

 

 

 

 

 

 

 

 

 


So werden wir sie in Erinnerung behalten!

 


Mit Begeisterung versuchte sie allen zu geben, was sie im Leben gut brauchen können: Vertrauen in die eigene Stimme, eine deutliche Sprache, mit der man sich im Leben behaupten kann ...

 

Immer wieder bildete sie kleine Gesangsgruppen in ihren Klassen, mit denen sie bei vielen Gelegenheiten auch außerhalb der Schule auftrat. Selbstsicherheit ihrer Schüler und auch für andere hörbare Freude am Wohlklang waren unter anderem ihre Ziele.

Als engagierte, verständnisvolle Lehrerin und Lebensbegleiterin bleibt Helga Payr-Hofer ihren Schülern sicher lebenslang in bester Erinnerung!

 

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